Das Wichtigste im Bergsport für deine Sicherheit – der Partnercheck

Das Wichtigste im Bergsport für deine Sicherheit – der Partnercheck

Wir kennen alle diese Situation: schnell doch noch ein Mal die eben gemachte Route hochklettern. Vergessen wir dabei in dem Moment den Partner neu zu kontrollierten. Der Kletterpartner merkt es selber nicht wie er während er noch auf dem Boden steht, den Knoten halb aufmacht und gleich sofort wieder in die Route mit einem halb-offenen Konten einsteigt. (Habe ich persönlich einmal gesehen).😲
Das Wichtigste am Fels oder in der Kletterhalle vor jedem Kletter-Go ist der Partnercheck. Er muss ausnahmslos immer unabhängig davon gemacht werden, wie stark dich dein ungeduldiger Kletterpartner eilt. Diese einfache Routine rettet Leben und schützt vor Verletzungen.

In diesem Artikel findest du ein Video-Tutorial und eine kurze Chekliste zum Partnschercheck.

Falls du dir nicht mehr sicher bist, ob du alle Sicherheitsschritte beherrschst, frage einfach einen Update-Kurs bei uns an. Wir machen dich wieder fit. Kursanfrage über das Kontakt-Formular.

Das Prinzip des Partnerchecks

Bei Partnercheck ist das Vier-Augen-Prinzip die Grundlage für das erfolgreiche Prüfen der Ausrüstung vor jedem Go.

Jeder Beteiligte kontrolliert seinen Gegenüber. Der Kletterer kontrolliert bei dem Sicherungsperson das Sicherungsgerät und alles weitere, was dazu gehört. Die Sicherungsperson kontrolliert den Knoten bei dem Kletterer und den Gurt. Schau dir folgende Checkliste, um alle Punkte des Partnerchecks zu erfahren.

Die Checkliste des Partnerchecks

Die eingebundene Person (der Kletterer) achtet bei der Sicherungsperson auf:

  • Klettergurt: ob er richtig angezogen ist?
  • Sind alle schnallen am Klettergurt zu?
  • Sitzt der Klettergurt richtig? Nicht zu tief und nicht zu locker?
  • Ob das Seil in dem Sicherungsgerät richtig eingelegt ist?
  • Beachte die Besonderheiten des verwendeten Sicherungsgerätes: Seil-Verlauf im Gerät.
  • Ob das Sicherungsgerät an der richtigen Stelle am Gurt eingehängt ist?
  • Ist das Gerät im Karabiner richtig eingeklipt?
  • Falls es ein Seil im Karabiner gibt, achte darauf, dass das Seil auf der gegenüberliegenden Seite vom Schnapper im Karabiner läuft.
  • Karabiner prüfen: immer mit der Hand! Prüfe auch immer Automatik-Karabiner!

Die Sicherungsperson prüft bei dem Kletterer folgende Punkte:

  • Klettergurt: ob er richtig angezogen ist?
  • Sind alle schnallen am Klettergurt zu?
  • Sitzt der Klettergurt richtig? Nicht zu tief und nicht zu locker?
  • Ob der Einbindeknoten an der richtige Stelle gebunden ist?
  • Ist der Knoten nicht verdreht, richtig gebunden?
  • Wie lange ist das Seilende, was aus dem Knoten steckt? (!mind. 10 cm!)
  • Wie breit ist die Seilschlaufe im Gurt? Nicht zu breit und nicht zu eng?

Beide müssen feststellen dass:

  • Im Falle des Toprope Settings: ob beide an dem gleichen Seil sind.
  • Außerdem schaut ihr beim Toprope, ob das Seil oben nicht gekreuzt ist.
  • Ob beide das richtige Seilende zum Vorsteigen genommen haben.
  • Alle Beteiligte müssen feststellen, dass an dem Sicherungsseilende der kleine Knoten gebunden ist. Dies gilt für Vorstieg und für Toprope!

Letzter Schritt des Partnerchecks vorm Klettern

Also, stelle deinen Sicherungspartner eine einfache Frage, wie: “Bist du bereit?” oder “Bist du bei mir und kann es los gehen?”

Nach einem “Ja” sollte es nichts mehr beim Partnercheck fehlen. Nun kannst du dich zu 100% auf deine Route konzentrieren.

Deine Sicherheit ist viel wichtiger als dein Projekt

Es ist das schönste am Klettersport, wenn Gruppen von Kletterern sich kennen lernen und gemeinsam klettern anfangen. So entstehen oft neue Bekanntschaften und werden neue Freunde gemacht. Nicht persönlich gemeint aber, wenn deiner Meinung nach die neu kennengelernte Person keinen Partnercheck macht (soll für dich ein Signal sein, dass es etwas nicht stimmt 🤔) oder nicht richtig genug sichert, lass dich von dieser Person auf keinen Fall sichern! Auch wenn ihr euch menschlich und emotional sehr sympatisch findet.

Erkläre einfach freundlich, warum du dich nicht sichern lässt. Manchmal ist es wichtig zu sagen, dass es nicht persönlich gemeint 😉 ist. Ihr könnt nach einem Klettertag darüber sprechen, was die Person (falls sie es möchte) verbessern kann, damit es nächstes Mal mit dem Sichern funktioniert.

Niemals nehme deine Sicherheit auf die leichten Schulter! Die meisten Fehler passieren nicht den Anfängern, sondern den “alten Hasen”. Denn Anfänger aus Angst Fehler zu machen die Sicherheitsschritte immer machen. Erfahrene Kletterer warum auch immer fangen nach gewisser Zeit an zu denken, dass sie sowieso alles kennen und vernachlässigen den Partnercheck oder das richtige Sichern an sich.

Fazit

Englischsprachige haben ein sehr schönes Sprichwort: “Better safe than sorry.” Es lässt sich so übersetzen: Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Also, stay safe und mache den Partnercheck! 😀

Video-Tutorial – Partnercheck im Vorstieg und Toprope

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